Ich gebe zu: Diese Insel stand schon seit mehr als zehn Jahren auf meiner persönlichen Wunschliste: Abseits aller Touristenhochburgen, eine scheinbar vergessene exotische Insel vor der Küste Afrikas, von der niemand irgendetwas weiß. Forscht man etwas intensiver, findet man folgende Stichwörter: Äquator, Vulkaninsel, Kakao, Kokospalmen, und zuletzt sogar Erdöl.
Also die besten Voraussetzungen für einen Zwischenstopp von Westafrika Richtung Angola – schon allein, weil eine der wenigen Flugverbindungen diese Route bedienen. Die Fluggesellschaft gilt es hier zu erwähnen, es ist die TAAG – angolanischer Herkunft. Nur soviel dazu: Wer den Tag nutzen möchte, sollte die TAAG meiden! Kurz und gut: Das Gepäck kam immer mit mir an, Zeit hatte ich weiß Gott genug – keine weiteren Klagen.
Die Gelassenheit der Tropen – hier konnte ich sie förmlich fühlen. In der Hauptstadt leben gerade 50.000 Einwohner, alles befindet sich in Gehweite, es gibt keine Staus und keine Kriminalität. Der Rest der Welt ist wirklich weit weg, jeden Tag kommt und verläßt gerade ein Flugzeug das Land. Fast könnte man die Wochentage danach festmachen, denn auch die Zeit vergeht in schleppend langsamer Geruhsamkeit.
Bei einem Spaziergang entlang der Promenade oder durch die Gassen der Altstadt entdeckt man Spuren der Vergangenheit, die Farbe blättert hier und da von den Fassaden ab und die geschnitzten Geländer der Balkons zeugen von einer längst untergegangenen Epoche. Vorherrschend ist ganz klar: Pink und Rosa in allen Stufen und Schattierungen.
Die zweite Farbe die ins Auge fällt ist sicher Grün – tief dunkles Grün. Zeichen der üppigen Vegetation in den Tropen. Willkommen am Äquator:
Die schlichte Schönheit der „Neubauten“ aus den 1930ern und das durchaus breit gefächerte Hotelangebot:
Zwischendurch zwei Kuriosa – Gestrandete Vehikel aller Art – Wracks werden hier zu Sehenswürdigkeiten:
Das alte Fort aus dem 16. Jh. liegt etwas außerhalb des Zentrums auf einer Landzunge. Davor, die einst vor Stolz strotzenden Figuren der portugiesischen Entdecker, heute ohne Nasen:
Der große Markt ist Treffpunkt, Handelsplatz und Busbahnhof in einem: Hier bekommt man ALLES, was es auf der Insel zu kaufen gibt, und alle Transportrouten kreuzen sich hier. Von hier aus gehts los zu einer Rundfahrt um die Insel herum: