Monatsarchiv: September 2010

5. Etappe: São Tomé

Strandpromenade im Zentrum der Hauptstadt

Ich gebe zu: Diese Insel stand schon seit mehr als zehn Jahren auf meiner persönlichen Wunschliste: Abseits aller Touristenhochburgen, eine scheinbar vergessene exotische Insel vor der Küste Afrikas, von der niemand irgendetwas weiß. Forscht man etwas intensiver, findet man folgende Stichwörter: Äquator, Vulkaninsel, Kakao, Kokospalmen, und zuletzt sogar Erdöl.

Ankunft São Tomé - wo liegt denn das?

Abflug Praia -

Ungefähr dort, wo der Kreis ist

Also die besten Voraussetzungen für einen Zwischenstopp von Westafrika Richtung Angola – schon allein, weil eine der wenigen Flugverbindungen diese Route bedienen. Die Fluggesellschaft gilt es hier zu erwähnen, es ist die TAAG – angolanischer Herkunft. Nur soviel dazu: Wer den Tag nutzen möchte, sollte die TAAG meiden! Kurz und gut: Das Gepäck kam immer mit mir an, Zeit hatte ich weiß Gott genug – keine weiteren Klagen.

In der Altstadt von São Tomé

Koloniale Pracht in Pastell - morbider Charme des Verfalls

Blick auf die imposante "Skyline"

Die Gelassenheit der Tropen – hier konnte ich sie förmlich fühlen. In der Hauptstadt leben gerade 50.000 Einwohner, alles befindet sich in Gehweite, es gibt keine Staus und keine Kriminalität. Der Rest der Welt ist wirklich weit weg, jeden Tag kommt und verläßt gerade ein Flugzeug das Land. Fast könnte man die Wochentage danach festmachen, denn auch die Zeit vergeht in schleppend langsamer Geruhsamkeit.

Niemand auf der Straße zur Mittagszeit

Die Kathedrale im Zentrum

Der Präsidentenpalast - ganz in Rosa

Ebenso das Justizministerium vor dem Entdeckerdenkmal

Bei einem Spaziergang entlang der Promenade oder durch die Gassen der Altstadt entdeckt man Spuren der Vergangenheit, die Farbe blättert hier und da von den Fassaden ab und die geschnitzten Geländer der Balkons zeugen von einer längst untergegangenen Epoche. Vorherrschend ist ganz klar: Pink und Rosa in allen Stufen und Schattierungen.

Eine Welt in pink

überall, wohin man sieht

Das Navigatormonument - rosa auch hier

... und in verblasstem Ton

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit Firmenlogos aus einer anderen Zeit

...hier von der Seite

Auch die Kirche

Die zweite Farbe die ins Auge fällt ist sicher Grün – tief dunkles Grün. Zeichen der üppigen Vegetation in den Tropen. Willkommen am Äquator:

Entlang der breiten Boulevards...

Härter als Beton - Wurzeln bahnen sich den Weg

Eine Palme in voller Pracht

Die schlichte Schönheit der „Neubauten“ aus den 1930ern und das durchaus breit gefächerte Hotelangebot:

Ob Ein-Familien-...

...oder Mehrfamilienhaus

Ob schlichte Pension...

...oder Luxushotel

Zwischendurch zwei Kuriosa – Gestrandete Vehikel aller Art – Wracks werden hier zu Sehenswürdigkeiten:

Es gibt sowohl Strandgut...

...als auch gestutzte Flügel

Das alte Fort aus dem 16. Jh. liegt etwas außerhalb des Zentrums auf einer Landzunge. Davor, die einst vor Stolz strotzenden Figuren der portugiesischen Entdecker, heute ohne Nasen:

Die drei großen Kapitäne ohne Nasen

Einer von drei stolzen Entdeckern

An der Festungsmauer

Kanonen als Pfeiler

Der große Markt ist Treffpunkt, Handelsplatz und Busbahnhof in einem: Hier bekommt man ALLES, was es auf der Insel zu kaufen gibt, und alle Transportrouten kreuzen sich hier. Von hier aus gehts los zu einer Rundfahrt um die Insel herum:

Der Eingang zum Markt

Taxi Blues - wer fährt welches wie wohin - und für wieviel?

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4. Etappe: Kapverde / Praia und Cidade Velha

Drückende Hitze und dicke Wolken sind die Begeleiterscheinungen der Regenzeit

Bei meinem ersten Trip nach Westafrika im April blieb ich von den drei Torturen – Hitze, Mücken, Feuchtigkeit – glücklicherweise verschont – nicht so diesmal in Praia, der Hauptstadt der Kapverden.

Die Jahreszeiten in Afrika heißen folgerichtig Trocken- bzw. Regenzeit. Letztere gilt es unbedingt zu meiden. Nach der Sintflut versengt die Sonne die nasse Erde und verwandelt die Landschaft eine dampfende Waschküche. Die Vegetation blüht auf, Gerüche von Erde, Fäulnis und Verwesung erfüllen die Luft – einzig die salzige Brise des Meeres bringt Frische und Kühle.

Das Naturereignis „Regen“ – geschieht auf den Kapverden ca. 10x im Jahr…

Eine Gegenüberstellung: Vorher...

... und nach der Sintflut

Tief liegende Wolken...

...strahlender Sonnenschein

Praia hat zwei Gesichter – die Altstadt aus der Kolonialzeit:

Das alte Kino aus den 1930ern

Das Gymnasium

Das Rathaus am Praça Albuquerque

Alte Festungsmauer

Am Hauptplatz des Plateau

Blick auf Bucht...

... und Hafen

Auch hier bricht sich die Moderne Bahn: Hochhausprojekte und Infrastrukturverbesserungen sind die Schwerpunkte im Investitionsfokus.

Hochtrabende Pläne - TwinTowers

Tatsächlicher Baufortschritt

Die historischen Anfänge der Besiedlung, die mehr als 500 Jahre zurück reicht, liegen weit abseits der Hauptstadt: In der „Alt-Stadt“, portugiesisch: „Cidade Velha“ – auf Kreolisch: „Sidádi Vélha“.

Die historische Siedlung kandidiert für den Status eines Weltkulturerbes

Am ehemaligen Pranger

Fischerboote am Strand

Palmenhain und Flussbett

Auf dem Weg ins Landesinnere

Durch Palmenwälder und dichtes Gestrüpp schlängelt sich der Weg landeinwärts, entlang eines ausgetrockneten Flussbetts. Versteckt am Hang die Ruinen des alten Klosters und der neuen Kirche.

Die Ruinen des Klosters São Francisco

...aus dem 16.Jh.

Licht ins dunkle Innere

Die neue Kirche

...ganz in weiß

In den Gassen des Dorfes

Hoch oben, mit bestem Blick über die Bucht: Die alte Festung, die manche Piraten in die Flucht schlug – so auch seinerzeit Sir Francis Drake.

Von den Zinnen aus -

Burgtor mit Turm

Blick ins Tal

Mächtige Mauern gegen Piratenangriffe

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Leben im Transit – Im Transit des Lebens

Warten - auch im 21.Jh. eine tägliche Pflichtübung, die nicht immer gelingt. So entspannt wie hier läuft es selten.

Hier einige Randnotizen und Schnappschüsse von meiner Reise – prinzipell „unterwegs“ und „in Bewegung“. Alle diese Momentaufnahmen sind beispielhaft für unseren mobilen Lebensstil, der für mich zur Philosophie geworden ist.

 

...nicht immer so entspannt wie Don Johnson in Miami Vice

Zu Lande:

Mit dem Auto bewegt es sich immer noch am besten – unabhängig von Ort und Zeit, allein an die Verkehrsregeln und die Benzinpreise gebunden:

 

Ob in Eriwan, Armenien...

oder in Luanda, Angola - - - - - Stau

Besser natürlich: Freie Fahrt - Einsteigen und losfahren - ich liebe es!

Busfahren ist für mich nur dann angesagt, wenn die Taxen zu teuer und die Bahn nicht verfügbar sind. Ob innerstädtisch oder überland – die fehlende Beinfreiheit und die zusätzliche Bewegungseinschränkung gehen in die Knochen. Nur bedingt zu empfehlen:

 

 

 

 

Hut ins Gesicht - die beste Lösung

Je nach Land ist die Eisenbahn entweder ein Relikt aus der industriellen Revolution oder ein stromlinienförmiges Hochgeschwindigkeitsgeschoss. Wie auch immer – ohne Stau und nur selten mit Verspätungen ziehe ich die Bahn dem Bus immer vor.

Haydarpasa in Istanbul - Beginn der Baghdad-Bahn

Auf den Gleisen der Benguela-Bahn

 

Gut am Zug - mein Lieblingstransportmittel zu Lande - wenn ich nicht selber fahre!

Taxi fahren ist wie Würfeln oder Russisches Roulette – bei der Auswahl des Fahrers und des Vehikels entscheidet rein das Gefühl.  Man entwickelt eine gute Intuition und eine Art Urvertrauen. Letztendlich fügt sich in sein Schicksal und hofft, daß alles gut geht!

 

Ob in Bissau...

...oder in São Tomé:

Mit der "Lupe" suchen: Welches Taxi bringt mich ans Ziel?

Motorradtaxi fahren ist die Steigerung dieses Vergnügens: Hier ist noch mehr Finesse bei der Auswahl gefordert – außerdem muss man sich stets gut festhalten!

 

Für kleines Geld von A nach B...

Hauptsache: Kühlen Kopf bewahren

Die Alternative für kurze Strecken ohne Gepäck - Motorradtaxis

Da ist mir doch das Fahrrad immer noch lieber: Aber auch hier gilt – Hauptsache, die Haare fliegen!

Immer das Rad dabei: Hier in Sagres, Portugal

Oder an der Stadtmauer von Ciudad Rodrigo, Spanien

In den Bergen von São Tomé

...ob mit 13 oder 33 Jahren: Talwärts fliegen macht Laune

zu Wasser:

Je nach Seegang kann dies sehr unangenehm werden – das Schaukeln liegt einem noch Tage später in den Knochen. Dafür ist es eine langsame und gediegene Art zu reisen, mit viel mehr Bewegungs- und Beobachtungsmöglichkeiten.

Im Hafen von Dakar

Mit Blick auf die Insel Gorée

Schiff ahoi auf allen Weltmeeren

in der Luft:

Auf dass mir Flügel wachsen!

Realistischer ist natürlich der Flughafen. Weltweit unterscheiden sich diese modernen Kathedralen mittlerweile kaum voneinander: Viel Glas, Stahlträger, oft mit abenteuerlichen Decken- und Wanddekorationen.

Zigfach verspiegelt und verglast

Meilenweit...laufen zum Flieger

Mit bestem Blick aufs Rollfeld

wellenförmiger Deckenverlauf

Im Niemandsland - zwischen Duty free und Gate

Im besten Fall siehts so aus: Pünktlich und "ready for boarding"...

 

Gepäck - Fertig zur Verladung

und am Ende der Reise...

Das Gepäck heil und unversehrt!!

Anderenfalls - endloses Warten, Verspätung, verweilen

Überfüllte Wartesäle

Die Zeit zieht sich: Aus Nacht...

...wird Tag

Nur die Schatten ändern sich -

- je nach Tageszeit

Guten Morgen, Liebe Sonne!

Immer noch am gleichen Ort - aber es geht sicher weiter!

 

 

 

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