Taten und Tatsachen erwachsen aus visualisierten Gedanken und deren Umsetzung. Planmäßig oder unbewusst…
Aber was brachte mich auf diese „Gedanken“, die mich zu diesem Unternehmen führten? – und warum?
Also Grundlagenforschung: Ich beginne nun einen Querschnitt durch sämtliche Medien, die mich beeinflusst haben – angefangen beim „gesprochenen Wort“ über „Buch und Bild“, dann weiter zu „Musik und Mode“ bis zu „Film und Fernsehen“.
– Gesprochenes Wort
Am Anfang war das Wort… es muss etwas mit den ganzen Entdeckergeschichten zu tun haben:
Dank meines Großvaters und meines Vaters bekam ich diese jeden Abend als „Gute-Nacht-“ oder auf den ausgedehnten Touren durch Wald&Flur als „Abenteuer-Geschichten“ erzählt. -> Es ging stets um fantastische Reisen und grandiose Abenteuer, die die Helden bewältigten.
Der mittelhessische Wald wurde zum Dschungel Afrikas – der kleine Fluss im Tal zum reißenden Amazonas-Strom – Vielen Dank Euch beiden, Max und Berthold.
– Buch&Bild
Niemals- – Niemals hätte ich diese in Verbindung mit meinem ersten Lieblingsbüchern – dem Weltatlas sowie den WAS-IST-WAS-Büchern – hören dürfen.
Die teils frei erfundenen Geschichten erhielten auf diese Weise eine theoretische Grundlage – Mein junges Gehirn verstand zwar noch nicht viel – und überschlug sich bei den Gedanken, die fernen Länder, Meere und Menschen einmal selbst später kennen zu lernen und ähnliche Abenteuer zu erleben.
– Literatur
Fortgesetzt wurden diese Abenteuergeschichten in den Werken der Weltliteratur, die mir mein Vater an Herz legte – er hatte sämtliche Bücher ab den 1950ern auf dem Dachboden gelagert. Lange nicht alle habe ich davon gelesen, die Zeit war in den 1980ern eine andere…
Aber Inspiration gaben mir die Geschichten allemal – die Erlebniswelten des Wilden Westens, des Orients, des Meeres oder des Mittelalters hatten u.a. folgende Namen:
Winnetou, Kara ben Nemsi, Sandokan oder Robin Hood.
Später kamen dann auch die „anspruchsvolleren“ Themen zur Geltung – abseits aller „Mantel und Degen“ und Säbelrassler – Klischees. Die Literatur vom späten 18.Jh. und des frühen 19. Jh. interessierten mich besonders. Waren es bislang „Saubermänner“ als Hauptfiguren, rückten nun „Antihelden“ ins Rampenlicht:
Eine Charakterstudie aus der englischen Literatur zog sich wie ein roter Faden durch meine Lieblingswerke: „The Byronic Hero“.
Erschaffen und wohl selber „er-„lebt von Lord Byron, wurde diese Art von Antiheld am besten von den russischen Autoren adaptiert:. Hier eins der bekanntesten Beispiele: Onegin von Puschkin.
Eugen Onegin ist für mich einerseits ein ästhetisches Vorbild – auch sein Zynismus ist mir angesichts der Absurdität der modernen Welt nicht fremd: „Also lieber nobel zu Grunde gehen als an hohen Ansprüchen zerbrechen!“ – Hier widerspreche ich seinem gelangweilten Pessimismus: „Immer das Beste aus der jetzigen Situation machen!“ meint auch Lenski, Onegins bester Freund, der tragisch im Duell stirbt. Onegin zerbricht an seinem Zynismus …alles in Allem ist er dennoch eine coole Sau – weltmännisch stylisch und immer ein geschärfter Blick für die Tatsachen hinter den Kulissen.
Ein weiterer Vertreter dieser Gattung ist der Graf von Monte Christo von Alexandre Dumas.
Die Geschichte von Edmond Dantes: Zunächst verraten und eingekerkert, schafft er die Flucht, hebt den sagenhaften Schatz und kann sich 20 Jahren später raffiniert an seinen Gegnern rächen.
Der Diener Bertuccio ist sein Gewissen und alter Ego – durch ihn schafft er den Weg von der Vergeltung zur Vergebung. Der Graf von Monte Christo wird am Ende wieder zu Edmond Dantes.
– Bilder
Landschaftsbilder und Portraits sind hier meine absoluten Favoriten: Barock und Romantik meine Lieblingsgenres – Beide immer mit einem stimmungsvollen Grundton.
Licht spielt eine wichtige Komponente, wichtiger sind jedoch Symbole und Gefühle, die das Bild vermitteln. Konkretes und Abstraktes halten sich hier die Waage:
Fernweh, Erwartung, Hoffnung (Caspar David Friedrich)
vs.
Organisation, Planung, Gestaltung (Johannes Vermeer)
– Musik
Besser noch als Bilder vermittelt Musik Stimmungen und Schwingungen – Atmosphäre und Ambiente. Sehr gegensätzlich sind da meine Vorlieben angesiedelt.
Einerseits bin ich absolut hedonistisch – Disco und Funk gehören zu jeder guten Party dazu und auch Auto fahren geht dabei einfach und locker. 1970er bis 1990er Jahre – das sind die besten Zeiten. Der Beat gibt dem Groove die Hand, bereit zum „Abfahren“. Die Kugel dreht sicht, Blitzgewitter von der Decke, der Alkohol fließt und auch die Hemmungen des zivilisierten Menschen lösen sich – zumindestens teilweise – in Wohlgefallen auf.
Ganz anders dann die sehr besinnliche Variante des „Abtauchens“ in Klangwelten: Die Verschmelzung von verschiedenen Welt-Musikstilen zu einer Fusion. Moderne und Tradition zusammen.
Zu facettenreich und vielfältig sind hier die Genres um alle zu nennen, daher hier nur zwei klasische Vertreter die ich gerne mag: Loreena McKennitt verbindet auf sehr innovative Weise europäische und orientalische Musik. Die Gruppe Clannad ist keltisches Urgestein und ist mir vor allem wegen der schönen Soundtracks zu Filmen und Serien ein Begriff.
– Mode und Stil
Neben den Inhalten zählt natürlich auch die Verpackung: Selbst wenn es oberflächlich sein sollte – Stylisch orientiere ich mich eher am Ästhetischen als am Praktischen. Der Treckingaffe in Am besten kommt natürlich eine Kombination aus Beidem – so in den Leinenanzügen von Ernst Brendler, den Strandhemden des brasilianischen Surflabels Richard’s oder den steigeisenfesten Lederschuhen von Meindl, die man sowohl auf Trampelpfaden als auch auf den Boulevards der Metropolen tragen kann. (siehe Links). Das Ergebnis und weitere Accessoires siehe unten:
Neben Don Johnson sind Jeremy Irons, Bryan Ferry und Christopher Walken meine Stilikonen – alles distinguierte Gentlemen mit Geschmack und Charakter:
Wichtiger als Marken und Pseudoinsignien sind hier Originalität und Authentizität – verköpert durch hochwertige Materialien, gute Verarbeitung und zeitloses klassisches Design… Das hat zwar meistens auch seinen entsprechenden Preis, aber der ist es mir wert.
– Film und Fernsehen
Auch hier ging es mir in erster Linie um Abenteuer – einerseits in Form von frei erfundenen Geschichten fantastischer Natur. Als Kontrast zum Alltag und als Alternative zum bürgerlichen Leben. Wichtig hierbei: Die Bewegung und das Gefühl „unterwegs“ zu sein. Aus diesen Gründen zähle ich die Roadmovies zu meinen absoluten Favoriten.

Das Lebensgefühl Italiens - dargestellt von Jean-Louis Trintignant und Vittorio Gassman in "Il sorpasso" von 1962

"El viaje (Die Reise)" ist ein argentinischer Film von Fernando Solanas aus dem Jahr 1992: Eine großartige fantastisch-surreale Reise quer durch Südamerika - auf der Suche nach seinem Vater erlebt der 18-jährige Martin Nunca allerhand Abenteuer. Immer mit dabei: Das mysteriöse Mädchen in rot, das er überall findet - und immer wieder verliert.

Ein deutscher Film über Rucksackreisende - Im Vergnügungspark Asien versuchen fünf verschiedene Westler auf unterschiedliche Art, etwas "Neues" zu entdecken und dabei entweder sich selbst zu verlieren, bzw. zu finden. Viel Situationskomik und Running-Gags aus dem Alltag eines Reisenden.
Hier ein paar sehr anschauliche Beispiele für immer wiederkehrende Situationen.
1. Morgenstund hat Gold im Mund: Katerstimmung und gestörte Nachtruhe durch Katzenmusik
2. Interkulturelle Tele-Kommunikation für Anfänger: Warum Flüge buchen manchmal schwierig ist:
3. „Direct, no bus“ – Wie komme ich von a nach b?

Legendär - die 1971er Version des "Seewolf": In den beiden Charakteren Wolf Larsen und Humphrey van Weyden spiegelt sich der ewige Kampf des wilden gegen den zivilisierten Menschen wider.
Aber nicht nur in fernen Ländern, in der persönlichen Rebellion gegen die Gesellschaft oder im Kampf ums Dasein erlebt man „Abenteuer“. Ein weites Feld sind hier Frauen oder deren Eroberung – abenteuerlicher geht es kaum!

"El lado oscuro del corazon (Die dunkle Seite des Herzens)" ist ein argentinischer Film von Eliseo Subiela von 1992: Auf der Suche nach der "fliegenden Frau" verliebt sich Dichter in eine Hure - und das in der wohl poetischsten Fassung.

Liebe auf der Flucht bzw. "L'amour en fuite" von 1979 ist der letzte und beste Teil der Antoine Doinel Reihe von Regisseur Francois Truffaut: Auf der Flucht und auf der Suche gleichzeitig nach der Frau...

Xavier und die Frauen - eine unendliche Geschichte. Wunderbar amüsante Fortsetzung der "Auberge espagnole" mit treffender Darstellung des Lebensgefühls Anfang 30.
Aber zurück in die Realität – hier wurde die Berichterstattung der Auslandskorrespondenten zu meinen Geschichten: Immer mit einer heißen Reportage aus den Brennpunkten dieser Welt: Meine Lieblingssendungen waren selbstverständlich „Weltspiegel“ und das „Auslandsjournal“ – zu den Helden wurden Reporter: Egal ob mit Peter Scholl-Latour in Paris oder Gerd Ruge unterwegs… Das Auge des Kamerateams fing bereits die Schauplätze ein, die ich später selbst besuchen sollte:
Aber natürlich möchte ich auch meine Lieblingsfernsehserie erwähnen: Miami Vice lief ab 1986 im TV und schrieb ein neues Kapitel Fernsehgeschichte – Musik, Mode, Schnitte und Sequenzen wurden stilbildend für die 1980er Jahre:
lder, Wilder Westen, Karibische See, Afrika, Naher Osten, Balkan, Kaukasus, Russland, Frankreich, Südsee, Weltmeere