Monatsarchiv: April 2011

Geburtstag 13.4.2011

Meinen 34. Geburtstag feierte ich in bester Gesellschaft und Stimmung in Singapur.

Was für ein Kontrast zum 33. als ich vormittags unter einem Vorwand verhaftet wurde und mehrere Stunden in der Kaserne von Bissau „verhört“ wurde…

Mein offizielles „Geschenk“ gab es am Vormittag: Die India High Commission stellte mir das nötige Visum aus und ich konnte meine Reise fortsetzen. Abends lud ich meine Gastfamilie in ein deutsches Restaurant ein, nachdem ich eine Woche die komplette kulinarische Welt Indiens gekostet hatte. Zum Abschied bekam ich einen Geburtstagskuchen – besser gings nicht. Ich danke herzlichst meinen Gastgebern für die gelungene Überraschung!

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Alt-Singapur: Geylang

In Singapurs Osten ist wenig von der kühlen, auf Hochglanz polierten Sterilität zu spüren, die man sonst überall antrifft: Im Stadtteil Geylang herrscht noch die wuselige informelle Atmosphäre des „anderen“ Singapurs vor dem Modernisierungs- und Standartisierungswahn.  Hier haben die Grundstückspreise noch keine astronomischen Höhen erreicht – es gibt noch keine Shoppingmalls. Dagegen weht ein Hauch von Chinatown und Halbwelt  durch die verzweigten Gassen: Viele kleine Läden, -zig Restaurants, Karaoke Bars und Massage Salons. Für mich der mit Abstand angenehmste Teil der Stadt:

In den vielen kleinen Restaurants gibt es für schmales Geld authentische leckere Spezialitäten. Eine ganz spezielle Frucht haben die Obstverkäufer im Sortiment: Durian. Unverkennbar durch den einzigartigen Geruch gehört diese Frucht wohl zu den interessantesten Gewächsen – letztlich ist jedoch alles Geschmackssache. Für Mutige!

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Zwischenstopp: Singapur

Es lag auf der Route und sollte nur ein Zwischenspiel werden: Singapur als moderne Weltmetropole erfindet sich täglich in punkto Sauberkeit, Organisation, Kommerz und Perfektionismus selbt neu –  in Südostasien führt kein Weg an dieser Stadt vorbei.

Vor und nach Timor besuchte ich dieses „Musterländchen“ – jedes Mal mit anderem Hintergrund: War ich beim ersten Mal nur Fremder kam ich beim zweiten Mal als Gast und Freund. Ein befreundeter Journalist von der Timor-Gruppe lud mich zu sich nach Hause ein.

Ich nutzte die Stadt für Behördengänge und Organisatorisches: Ergebnis – Das Visum für Indien mußte ich bei der India High Comission vor meiner Weiterreise beantragen – Wartezeit: 1 Woche. Aus dem kurzen Stopover wurde nun ein längerer Aufenthalt. Zeit genug, um hinter die Kulissen der Hochglanzhochhäuser zu schauen. Ich lieh mir ein Mountainbike und erfuhr Singapur von einer anderen Seite:

Hier zunächst das gängige, bekannte Singapur:

Eine moderne Großstadt wie x-beliebige andere – alles übersichtlich auf dem Reißbrett geplant und hocheffizient. Viele Hinweisschilder, Pläne, Automaten, unter der Woche vormittags ist die Innenstadt menschenleer -> Alle sind im Büro.

In der Innenstadt findet man abseits der Bürotürme und Einkaufsstraßen noch Little India, Chinatown und die erhaltenen englischen Verwaltungsgebäude:

Es gibt sogar einen Strand in Singapur – Entlang der Uferpromenade hat den besten Blick auf einen der größten „Schiffsparkplätze“ der Welt: Mehrere Millionen Bruttoregistertonnen in Form von Tankern und Containerfrachtern liegen auf Reede und warten auf Einlass in den Hafen.

In meinem Viertel wohne ich wie sonst nie während meiner Tour – Ein-Familienhäuser mit Fuhrpark, automatischen Toren, und Dienstpersonal. Bürgersteige sauber gefegt wie „10h, Samstag vormittags in Deutschland“.

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Bootsfahrt nach Atauro

Die Insel Atauro liegt in Sichtweite von Dili, etwa 20 Seemeilen nördlich in der Banda-See. Eine regelmäßige Verbindung gibt es nur einmal pro Woche, dafür verkehren täglich Fischerboote informel zwischen den Inseln. Tarif sowie Abfahrtszeit sind Verhandlungssache, beides liegt im Ermessen des Kapitäns.  Ca. 3-4h dauert die schaukelige Fahrt – je nach Seegang – und sicher ist bei dem Unternehmen nur eins: Man wird zu 100% nass!

Der Weg lohnt sich: Die Insel entwickelt sich zu einem Versuchslabor fuer Öko-Tourismus – bei meiner Suche nach einer Bleibe finde ich diese wunderbare Bambushüttenkolonie… und ziehe sofort ein.

Einziger Wehrmutstropfen war mein Fuss, den ich mir beim 1. Auftreten auf festem Boden verknackst hatte. Nur ein Medicus vor Ort konnte mir helfen. Seine fachmännische Fussmassage linderte den Schmerz und verhinderte Schlimmeres. Ich blieb bis auf weiteres auf meiner Veranda liegen und erholte mich. In der Bibliothek fand ich einen abgegriffenen englischen Klassiker, Kaffee gabs den ganzen Tag und abends warteten exotische Köstlichkeiten auf mich. Kein Handynetz und  kein Internet – 5 Sterne wie ich sie mir vorstelle.

Die ambulante Behandlung des Medicus zeigte Erfolg: Nach einem Tag konnte ich wieder aufstehen, nach einem weiteren wieder passabel laufen, hinkend zwar, aber genug für einen Spaziergang am Strand:

Am dritten Tag nahm ich die regulaere Faehre zurueck nach Dili – das volle Kontrastprogramm zur Hinfahrt:

Ich werde in jedem Fall Atauro wieder besuchen. Dann aber mit richtiger Ausrüstung und einer Karte für die Berge.

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Inselexkursion auf Timor

Am frühen Morgen brach unser Konvoi, bestehend aus fünf Jeeps, zu unserer Exkursion auf. Über schlaglöchrige Landstraßen und staubige Pisten führte unsere Inselrundfahrt Richtung Osten: Baucau sowie die unbewohnte Jaco-Insel, wo wir die Nacht verbrachten. Zwischendurch gab es immer wieder Stopps für Fotos und Rasten.

Timor zeigte sich uns in seiner ländlichen, archaischen Form: Abseits der Landstraßen endet die Zivilisation, nur Busch und reine Natur:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Reisanbau mit einfachsten Mitteln – eine Büffelherde pflügt die Felder um. Die traditionellen Stelzenhäuser sind mittlerweile rar geworden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem ganzen Tag auf der Straße machten wir abends Halt in einer kleinen Eco-Lodge direkt am Meer. Gegenüber lag die unbewohnte Insel Jaco – Das morgige Ausflugsziel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend ging es quer durch den Dschungel zu den prähistorischen Hölenmalereien – diretkt an einer Steilklippe gelegen, schätzt man die Zeichnungen der Jäger und Sammler auf 8- 10.000 Jahre alt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Delegationsbesuch

Als Mitglied einer multinationalen Journalistengruppe nahm ich am offiziellen Besuchsprogramm der Ministerien teil. Mit  mir zusammen waren Medienvertreter aus Singapur, Thailand, Indonesien, Kanada, Australien USA  und weiteren Staaten. Besucht wurden sowohl das Außen- als auch das Wirtschaftsministerium – abschließend gab es ein Abendessen in der Residenz des Präsidenten Dr. José Ramos-Horta.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

José Ramos Horta repräsentierte Ost-Timor über 24 Jahre bei den Vereinten Nationen, ist Träger des Friedensnobelpreises 1996 und amtierender Präsident des Landes:

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15. Etappe: Dili, Ost-Timor

Ost-Timor (port.: Timor Leste) ist das weit entfernteste Land meiner Reise: Liegt neben Australien, irgendwo in den Weiten der indonesischen Inselwelt, war lange Zeit portugiesisch und danach von Indonesien besetzt – Erst 2002 wurde der Zwergstaat offiziell souverän. Als eines der jüngsten und ärmsten Länder Asiens befindet sich hier buchstäblich ALLES erst im Aufbau. Hilfestellung leisten die Verneinten Nationen, das australische Militär und die europäische Union sowie ungezählte Nicht-Regierungsorganisationen (kurz: NGOs), alle aus unterschiedlichen Motiven und mit verschiedensten Mitteln.

Mein Weg dorthin begann in Malaysia, als ich versuchte, per Internet mein Ticket zu buchen: Fehlanzeige – der Computer verweigerte meine neue Kreditkarte. Als „Tagesausflug“ fuhr ich also die 350km von Melaka nach Singapur an den Flughafen, um dort direkt bei der Fluggesellschaft zu reservieren. Der weite Weg lohnte sich: Die freundliche Dame der (eben erst gegründeten) Air Timor übergab mir den Flugschein und erzählte mir von einem Delegationsbesuch internationaler Journalisten, der in der folgenden Woche stattfinden sollte. Als Reisebuchautor wäre ich höchst willkommen am Programm teilzunehmen! Wir vereinbarten ein Treffen und ich packte meine Sachen für die anstehende Reise. Hier zunächst die Fotos aus der Hauptstadt Dili:

Flughafen & Hafen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einige wenige Statuen gibt es hier als Denkmäler – unverkennbar: die heilige Fatima und das ehemalige Wappen der Kolonie Timor Leste. Aus der indonesischen Zeit stammt das sogenannte Befreiungsmemorial. Am Stadtrand gibt ein Leuchtturm Signale zu den einlaufenden Schiffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Xanana Gusmão Zentrum ist eine Art Bibliothek und Gedenkstätte an den gleichnamigen „Che Guevara von Ost-Timor“, der 24 Jahre lang den Guerillakrieg gegen die Indonesier führte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unweit davon befindet sich der Santa Cruz Friedhof – Ort des Santa-Cruz Massakers, bei dem 1991 mehr als 200 Menschen getötet wurden. Erst nach diesem Ereignis kippte die internationale Meinung endgültig zu Gunsten der Timorer, es sollte noch elf Jahre bis zur offiziellen Unabhängigkeit dauern.

 

 

 

 

 

Alles wird frisch verkauft – vom Fisch bis zur Kokosnuss:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Außerhalb der Stadt geht es entlang der Bucht zur Christus Statue – wunderschöne Strände säumen den Weg. Dort verbringt man einen Sonntagsausflug:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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