Monatsarchiv: Juli 2011

Der Berg ruft – Wanderung zum Shirane-san

Der Berg Shirane-San ist mit 2.578m  der höchste Berg im Nikko-Nationalpark. Innerhalb von einem Tag kann man ihn gemütlich erklimmen. Erstmal gehts mit dem Bus von Nikko ins Heilbad Yumoto-Onsen, von dort folgt man den Skipisten hinauf ins Gebirge.

Beschilderung und Wanderkarten sind vorhanden, allein der Schnee macht die Suche nach den Markierungen schwierig. Noch Anfang Juni waren die Bäche vereist, knietief sinke ich bisweilen auf den Wegen ein. Steil führt der Pfad gen Gipfel.

Erster Zwischenstopp auf dem kleineren Nachbarberg. Ab dort geht es auf einem Höhenkamm im Bogen hoch zur Spitze des Shirane-San. Die Aussicht entschädigt für die Kletterei allemal.

Das letzte Stück hat es in sich: Obwohl der Berg fast zum Greifen nah erscheint, muss ich einen langen Umweg entlang des Kamms laufen.  Einige Strecken muss ich sogar erklettern. Vorbei an der Wetterhütte bewege ich mich durchs Unterholz des Hochgebirges bis die Vegetation in Geröll und Eis übergeht.

Mit mir zusammen ist eine japanische Rentergruppe am Gipfel – unglaublich wie fit die Leute sind. Nach einer nötigen Rast beginnt der Abstieg – er wird trotz schöner Aussichten in der Nachmittagssonne erheblich schwerer als der Hinweg.

Zum Schluss der Tour noch ein paar Aufnahmen vom spiegelglatten See am späten Nachmittag:

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Nikko

Nikko is Nippon – so die Schlagzeile des japanischen Tourismusverbandes. Aber nicht nur die Tempelstadt aus dem 17.Jh., sondern auch der umliegende Nationalpark im Bergland sind eine Art „Japan en miniature“. Natürlich mit dem entsprechenden Besuchervolumen. Bestens für einen Wochenendausflug von Tokio zu erreichen – 2h fährt man im Zug Richtung Norden ins Bergland. Besonders eindrucksvoll ist der Tosho-gu Schrein:

„Die drei Affen“ haben in einer Fassadenschnitzerei des Schreins ihren Ursprung – „nichts hören, nichts sagen,nichts sehen“: Dieser sprichwörtliche Umgang mit „dem Bösen“ hat mittlerweile weltweite Bekanntheit. Unterschiedlich allein die Wertung, die kulturell nicht verschiedener sein könnte. Im Japanischen steht das Sprichwort für moderate Zurückhaltung und wohlwollendes Übersehen – im westlichen Verständnis steht es für das Ignorieren und Totschweigen von offensichtlichen Mißständen.

Jenseits der Tempelanlagen führt eine Brücke über einen rauschenden Bach. Ab dort geht es hoch ins Gebirge zu den heißen Quellen und Bädern sowie zu den Vulkanen.

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Der Buddha von Kamakura

Verkörpert Japan wie kaum ein anderes Denkmal: Der Buddha von Kamakura. Die Kleinstadt, ca. 50km südwestlich von Tokio war von 1185 bis 1333 Hauptstadt Japans. In diese Blüteperiode fällt auch der Bau der 13m hohen Buddha-Statue: Ab 1252 errichtet, überlebte er Tsunamis und Erdbeben und überdauerte in stoischer Pose bis in die heutige Zeit.

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Nara

Noch eine ehemalige Hauptstadt Japans: Nara – von 710 bis 784 Sitz des Tenno – liegt nur einen Tagesausflug von Kyoto entfernt. An jenem Tag waren außer mir auch etliche Schulklassen und vor allem einheimische Touristen unterwegs. Berühmt ist die Stadt neben den gut erhaltenen Tempelanlagen auch für seine Haustiere: hunderte Hirsche bevölkern die Parkanlagen. Deren Geweihe sind zwar ungefährlich, nichts desto trotz gilt Vorsicht beim Wildwechsel!

Kein Streichelzoo mit Bambi & Co. – die aufdringlichen Vierbeiner fressen einem buchstäblich alles aus der Hand und darüber hinaus auch sonst noch anderes. Gibt man einem – kommen alle!

Ansonsten ist es übersichtlich in der kleinen Stadt südlich von Kyoto: Der Nationalpark und die Tempel lassen sich an einem lässigen Nachmittag besichtigen – allein in den Spitzenzeiten sollte man in den Wäldern das Weite suchen anstatt sich mit hunderten anderen durch die Anlagen schleusen zu lassen.

 

 

 

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Kyoto, Japan

Die Tempel- und Gartenstadt Kyoto bildet das spirituelle Zentrum des Landes. Abseits der modernen Geschäfts- und Regierungsviertel hat die Stadt am traditionellen Erbe des feudalen Japans festgehalten. Zen und Harmonie durchfließen die kunstvoll angelegten Schreine und Gärten. Riesige Parkanlagen mit Seen und Bambushainen prägen das Bild der Klöster. Geishas im Kimono und Mönche in Kuttengewändern erzeugen eine Atmosphäre, als ob in diesem Teil Japans die Zeit stehen geblieben wäre.

 

Die aufwendig arrangierten Gartenbauten wirken wie Stillleben in einer Oase der Ruhe –

Die vermeintlich leeren japanischen Häuser erinnerten mich an Turnhallen zur Erprobung von Judo, Karate oder anderen Martial Arts-Sportarten. Zu sehen gibt es Bilder, Kunstwerke und Statuen, die zu den Klassikern ihrer Gattung gehören:

Sogar übernachten kann man bisweilen in den Klöstern: In separaten Gästetrakten genießt man die Vorzüge einer besseren Pension – natürlich mit den traditionellen Möbeln auf den Tatami-Matten.

Mit dem Fahrrad erkundet man die Stadt am besten – es gibt kaum Hügel in der Stadt – bis auf das Umland. Hier ein paar Eindrücke von einem sonnigen Tag Ende Mai in Kyoto:

Besonders eindrucksvoll ist der Bambuswald im Westen der Stadt: Wie in einem Labyrinth aus Stangen wandelt man durch die Vegetation:

Schreine sind in rot oder orange – das ist eins der wenigen Unterscheidungsmerkmale zum Tempel für den Laien wie mich – das Mysterium wird sich auch nach längerem Studium nicht auflösen.

Auch die gelagerten Sake-Fässer findet man nur in den Schreinen und nicht in den Tempeln:

Der moderne Teil der Stadt bleibt bei dieser Dichte an Heiligtümern und Denkmäler weit hinten zurück – Allein die Spaziergänge am Fluß entlang sind in der Abendsonne wunderbar:

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