Sektabend 2.0

Auch der Sektabend mit einem guten Freund war keine Premiere: Wie im letzten Jahr fuhren wir von Sudak nach Novi Svet, um in der dortigen Kelterei zwei Flaschen Sekt zu erstehen. Roter Krimsekt – versteht sich. Der Kiesstrand von Sudak im Schatten der Ritterburg ist das ideale Setting für eine lässige Trinksession zu zweit: Die Schatten werden länger, golden geht die Sonne unter als sich der Alkoholpegel schluckweise nach oben schraubt, das Meer rauscht im Hintergrund – herrlich!!

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Krimtango 4.0

Tangofestival auf der Krim – zum 4. Mal nacheinander war ich zu Gast -> Und immer wieder begeistert: 6 Tage und Nächte im Ballsaal, der die Welt bedeutet. Eines der besten Festivals weltweit und immer eine Reise wert. Ich entschloss mich sehr kurzfristig (2 Tage vorher) dorthin zurückzukehren. Turkish Airlines fliegt täglich von Istanbul auf die Krim – ein Taxi an die Küste konnte ich mir mit einem altbekannten Tangokumpel teilen. Hier noch ein paar Eindrücke vom letzten Abend der wie gewohnt im Morgengrauen endete:

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Der globale Kreis schließt sich – Ende des „Portugiesischen Sommers“

Nach 13 Monaten kreuzen sich die Routen: Nach dem kurzen Abschluss in Indien komme ich zurück nach Europa und schließe den Kreis in Istanbul, wo ich letztes Jahr nach Armenien gewesen war.

Ab jetzt gibt es nur noch „Wiederholungen“ oder „Ausbrüche“ von den gewohnten Zielen.

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Goa

Goa war einmal – neben Kathmandu – das Ende der 1970er Hippie-Trails, wo gestrandete Westler ausstiegen und in selbstgebauten Hütten den europäischen Winter verkifften. Später dann in den 1990ern gab es die Goa-Partyszene mit 96h-nonstop Raves und  tonnenweise Amphetaminen und Aufputschmitteln. Diese Zeiten sind vorbei: Heute herrscht hier der moderne Pauschaltourismus – in der Mehrzahl kommen Inder mit Kind und Kegel, um eine Woche in exotischer Atmosphäre auszuspannen. Die Polizei schob dem Drogentourismus einen Riegel vor, allein die Russen und Israelis kämpfen noch im Verborgenen um die restlichen Marktanteile.

Ich fand in Panjim, der Hauptstadt Goas, abseits der Strände, auf Kulissen aus dem portugiesischen Dokumentarfilm. Ganze Details an Straßenzügen erkannte ich wieder, und traf auf Charaktere und Mitwirkende, siehe hier:

Nur ein bißchen Farbe war hier und dort abgeblättert, ansonsten war alles noch genauso wie im Film. Das Viertel „Fontainhas“ gleicht einem portugiesischen Dorf, indem die Zeit stehengeblieben sein scheint. Antiquiarisch das Mobiliar der Wohnungen, Alt-Portugal, wie es wohl selbst im Mutterland selten zu finden ist.

Im Rest der Stadt und am Strand Miramar zeigen sich die Einflüsse des Pauschaltourismus, der für Goa zur Haupteinnahmequelle geworden ist.

Bei einem Besuch in Alt-Goa stoße ich auf Kloster- und Sakralbauten aus dem 17.Jh. Bis heute ist die Provinz mehrheitlich christlich geprägt.

Am Abend kehrt Ruhe ein in dem betriebsamen Städtchen – fahles Laternenlicht wirft lange Schatten und die Touristen gehen an der Promenade spazieren.

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Diu

Diu ist eine kleine Insel vor der Küste Gujarats am arabischen Meer und war meine zweite Station im Land. Dank JetAirways nur einen Katzensprung mit dem Flieger von Mumbai entfernt. Der Dorfflughafen liegt direkt am Strand – anders als im benachbarten Daman kann man hier auch Baden gehen.

Dabei gibt es eine strenge Kleidervorschrift: Frauen schwimmen nur in Textilplanen gehüllt, während die Herren entweder oben ohne oder in Unterwäsche ins Wasser gehen.

Generell ist die Stimmung freundlich und entspannt, man erholt sich ein paar Tage an der Küste bei Bier und Whisky bevor es wieder heim ins „trockene“ Hinterland geht.

In Diu steht das größte portugiesische Fort in Asien – nur bis Ende des 16. Jh. übten sie hier die Vorherrschaft aus, nachher liefen Ihnen die Briten den Rang ab. Die imposante Festung ist bis heute das Gefägnis der Stadt und Museum:

Bewohnt wird das riesige Areal von zwei Lebewesen, die erbittert um die Gunst der Touristen konkurrieren. Je nachdem wie viel Futter vorrätig ist, ergeben sich harte Verteilungskämpfe :

Vom Stadtbild her erkennt man deutlich arabische und persische Einfluesse, die in Diu eine nette Fusion mit den portugiesischen Kolonialbauten eingehen. In der Mittagshitze zieht man sich zurück ins Innere – erst ab ca. 16h kann man sich wieder ins Freie wagen.

Überhaupt – in Diu gibt es wunderschöne weisse Kirchen – nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung sind Christen – das Stadtbild profitiert eindeutig durch die erhabenen Gebäude.

In einer der Kirchen befindet sich heute auch ein Hostel – mit grandiosem Blick ueber die gesamte Insel. Mit dabei sind eine bunte Gruppe Reisender – nach zwei Monaten spreche ich das erste Mal wieder Deutsch – abends gehts indisch Essen und abschliessend zur gemütlichen Runde mit Bier. „Das Bier mit dem Eisvogel“ – Kingfisher – wurde aus naheliegenden Gründen zu meiner Lieblingsmarke:

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16. Etappe: Indien

Reisen auf dem Subkontinent

Kurz nach meiner Geburtstagsfeier in Singapur ging es weiter zum Flughafen und hinein in das Abenteuer Indien: Der Nachtflug war nur halbvoll und ich konnte über drei Sitze gestreckt schlafen und nochmal meine Agenda durchgehen.

Ich hatte mir leider die heißeste Jahrreszeit für meinen Besuch auf dem Subkontinent herausgesucht. Von daher begrenzte ich meinen Aufenthalt auf das Notwendigste, um den „Portugiesischen Sommer“ im Indischen Sommer abzuschließen.

3 Städte: Daman, Diu und Goa

2 Wochen Reisedauer

länger sollte das Abenteuer Indien zum 1. Mal nicht dauern.

Flug und Zug wurden im Land zu meinen Transportmitteln: Ersteres ist dank Jet Airways effizient und erträglich, letzteres ist ein Kraftakt und Kapitel für sich.

Dank intensiver Planung konnte ich auf zwei Alternativen zurückgreifen, die ich mir als Etappenziele nach meiner Ankunft in Mumbai – dem ehemaligen Bombay – festgelegt hatte:

Die Insel Diu  – nur einen kurzen Anschlussflug enfernt  – oder

Die Küstenstadt Daman – nur 150km per Bahn entfernt.

Goa – oneway und dann mit der Bahn die Küste entlang zurück nach Mumbai

Bei der Ankunft dann die Entscheidung: Alle Flüge nach Diu sind die nächsten Tage ausgebucht, erst am Sonntag in vier Tagen gibt es wieder Plätze.

Also ausweichen nach Daman.

0500h, 25°C, Mumbai erwacht und ich knattere in einem Taxi zum Bahnhof Bandra, von dem aus alle Züge Richtung Norden raus aus der Stadt fahren.

Für einen Neuankömmling schlug ich mich wacker durch die Menschenmassen auf dem Weg zum Gleis und durchs Abteil – ich hatte sogar das Glück, daß sich eine Familie mir erbarmte und mir einen halben Sitzplatz auf ihrem Sechser anbot. Die 150km Bahnfahrt vergingen wie im Flug bei frischem Fahrtwind aus den offenen Türen und Fenstern.

Daman

Daman ist ein kleines Fischerdörfchen an der Westküste Indiens und hat eine Attraktion, die es einzigartig weit und breit macht: Alkoholausschank.

Zusammen mit der Insel Diu gehört die Stadt zu den ehemals portugiesischen Territorien, die erst 1961 „befreit bzw. eingemeindet“ wurden. Hier gelten andere Gesetze als im umliegenden Bundesstaat Gujarat, in dem Alkohol verboten ist.

Sehr zu Freude des regionalen Tourismus, wenn jedes Wochenende tausende Inder zum „Schoppen“ trinken in die Küstenstadt einfallen. Feucht+fröhlich ist die Stimmung, ab und zu fliegen die Fetzen in den Kneipen, aber ab 23h ist Sperrstunde und es kehrt Ruhe ein in dem verschlafenen Fischerort.

Monumental kommt das Fort aus der Kolonialzeit mit mächtigen Mauern daher, Inschriften zeugen zumeist aus dem 16. und 17. Jh. – als Portugal noch nicht von den Briten als Vormacht verdrängt war. Geblieben sind einige Herrenhäuser, Kloserruinen die Portale und Christuskreuze.

Sonnenaufgang: Die  Landschaft hüllt sich in einen Schleier aus Dunst und Morgentau in dem sich das gleißend helle Licht spiegelt.

Alle spielen Cricket – der Volkssport erfreut sich in Indien seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2011 noch größerer Beliebtheit. Hier posieren die Stars von morgen:

Abends sitzen die Touristen zum Sonnenuntergang am Strand oder machen eine „Wattwanderung“ durch den Schlick, bevor es in eine der zahlreichen Kneipen weitergeht.

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Geburtstag 13.4.2011

Meinen 34. Geburtstag feierte ich in bester Gesellschaft und Stimmung in Singapur.

Was für ein Kontrast zum 33. als ich vormittags unter einem Vorwand verhaftet wurde und mehrere Stunden in der Kaserne von Bissau „verhört“ wurde…

Mein offizielles „Geschenk“ gab es am Vormittag: Die India High Commission stellte mir das nötige Visum aus und ich konnte meine Reise fortsetzen. Abends lud ich meine Gastfamilie in ein deutsches Restaurant ein, nachdem ich eine Woche die komplette kulinarische Welt Indiens gekostet hatte. Zum Abschied bekam ich einen Geburtstagskuchen – besser gings nicht. Ich danke herzlichst meinen Gastgebern für die gelungene Überraschung!

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Alt-Singapur: Geylang

In Singapurs Osten ist wenig von der kühlen, auf Hochglanz polierten Sterilität zu spüren, die man sonst überall antrifft: Im Stadtteil Geylang herrscht noch die wuselige informelle Atmosphäre des „anderen“ Singapurs vor dem Modernisierungs- und Standartisierungswahn.  Hier haben die Grundstückspreise noch keine astronomischen Höhen erreicht – es gibt noch keine Shoppingmalls. Dagegen weht ein Hauch von Chinatown und Halbwelt  durch die verzweigten Gassen: Viele kleine Läden, -zig Restaurants, Karaoke Bars und Massage Salons. Für mich der mit Abstand angenehmste Teil der Stadt:

In den vielen kleinen Restaurants gibt es für schmales Geld authentische leckere Spezialitäten. Eine ganz spezielle Frucht haben die Obstverkäufer im Sortiment: Durian. Unverkennbar durch den einzigartigen Geruch gehört diese Frucht wohl zu den interessantesten Gewächsen – letztlich ist jedoch alles Geschmackssache. Für Mutige!

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Zwischenstopp: Singapur

Es lag auf der Route und sollte nur ein Zwischenspiel werden: Singapur als moderne Weltmetropole erfindet sich täglich in punkto Sauberkeit, Organisation, Kommerz und Perfektionismus selbt neu –  in Südostasien führt kein Weg an dieser Stadt vorbei.

Vor und nach Timor besuchte ich dieses „Musterländchen“ – jedes Mal mit anderem Hintergrund: War ich beim ersten Mal nur Fremder kam ich beim zweiten Mal als Gast und Freund. Ein befreundeter Journalist von der Timor-Gruppe lud mich zu sich nach Hause ein.

Ich nutzte die Stadt für Behördengänge und Organisatorisches: Ergebnis – Das Visum für Indien mußte ich bei der India High Comission vor meiner Weiterreise beantragen – Wartezeit: 1 Woche. Aus dem kurzen Stopover wurde nun ein längerer Aufenthalt. Zeit genug, um hinter die Kulissen der Hochglanzhochhäuser zu schauen. Ich lieh mir ein Mountainbike und erfuhr Singapur von einer anderen Seite:

Hier zunächst das gängige, bekannte Singapur:

Eine moderne Großstadt wie x-beliebige andere – alles übersichtlich auf dem Reißbrett geplant und hocheffizient. Viele Hinweisschilder, Pläne, Automaten, unter der Woche vormittags ist die Innenstadt menschenleer -> Alle sind im Büro.

In der Innenstadt findet man abseits der Bürotürme und Einkaufsstraßen noch Little India, Chinatown und die erhaltenen englischen Verwaltungsgebäude:

Es gibt sogar einen Strand in Singapur – Entlang der Uferpromenade hat den besten Blick auf einen der größten „Schiffsparkplätze“ der Welt: Mehrere Millionen Bruttoregistertonnen in Form von Tankern und Containerfrachtern liegen auf Reede und warten auf Einlass in den Hafen.

In meinem Viertel wohne ich wie sonst nie während meiner Tour – Ein-Familienhäuser mit Fuhrpark, automatischen Toren, und Dienstpersonal. Bürgersteige sauber gefegt wie „10h, Samstag vormittags in Deutschland“.

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Bootsfahrt nach Atauro

Die Insel Atauro liegt in Sichtweite von Dili, etwa 20 Seemeilen nördlich in der Banda-See. Eine regelmäßige Verbindung gibt es nur einmal pro Woche, dafür verkehren täglich Fischerboote informel zwischen den Inseln. Tarif sowie Abfahrtszeit sind Verhandlungssache, beides liegt im Ermessen des Kapitäns.  Ca. 3-4h dauert die schaukelige Fahrt – je nach Seegang – und sicher ist bei dem Unternehmen nur eins: Man wird zu 100% nass!

Der Weg lohnt sich: Die Insel entwickelt sich zu einem Versuchslabor fuer Öko-Tourismus – bei meiner Suche nach einer Bleibe finde ich diese wunderbare Bambushüttenkolonie… und ziehe sofort ein.

Einziger Wehrmutstropfen war mein Fuss, den ich mir beim 1. Auftreten auf festem Boden verknackst hatte. Nur ein Medicus vor Ort konnte mir helfen. Seine fachmännische Fussmassage linderte den Schmerz und verhinderte Schlimmeres. Ich blieb bis auf weiteres auf meiner Veranda liegen und erholte mich. In der Bibliothek fand ich einen abgegriffenen englischen Klassiker, Kaffee gabs den ganzen Tag und abends warteten exotische Köstlichkeiten auf mich. Kein Handynetz und  kein Internet – 5 Sterne wie ich sie mir vorstelle.

Die ambulante Behandlung des Medicus zeigte Erfolg: Nach einem Tag konnte ich wieder aufstehen, nach einem weiteren wieder passabel laufen, hinkend zwar, aber genug für einen Spaziergang am Strand:

Am dritten Tag nahm ich die regulaere Faehre zurueck nach Dili – das volle Kontrastprogramm zur Hinfahrt:

Ich werde in jedem Fall Atauro wieder besuchen. Dann aber mit richtiger Ausrüstung und einer Karte für die Berge.

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