Die Tempel- und Gartenstadt Kyoto bildet das spirituelle Zentrum des Landes. Abseits der modernen Geschäfts- und Regierungsviertel hat die Stadt am traditionellen Erbe des feudalen Japans festgehalten. Zen und Harmonie durchfließen die kunstvoll angelegten Schreine und Gärten. Riesige Parkanlagen mit Seen und Bambushainen prägen das Bild der Klöster. Geishas im Kimono und Mönche in Kuttengewändern erzeugen eine Atmosphäre, als ob in diesem Teil Japans die Zeit stehen geblieben wäre.
Die aufwendig arrangierten Gartenbauten wirken wie Stillleben in einer Oase der Ruhe –
Die vermeintlich leeren japanischen Häuser erinnerten mich an Turnhallen zur Erprobung von Judo, Karate oder anderen Martial Arts-Sportarten. Zu sehen gibt es Bilder, Kunstwerke und Statuen, die zu den Klassikern ihrer Gattung gehören:
Sogar übernachten kann man bisweilen in den Klöstern: In separaten Gästetrakten genießt man die Vorzüge einer besseren Pension – natürlich mit den traditionellen Möbeln auf den Tatami-Matten.
Mit dem Fahrrad erkundet man die Stadt am besten – es gibt kaum Hügel in der Stadt – bis auf das Umland. Hier ein paar Eindrücke von einem sonnigen Tag Ende Mai in Kyoto:
Besonders eindrucksvoll ist der Bambuswald im Westen der Stadt: Wie in einem Labyrinth aus Stangen wandelt man durch die Vegetation:
Schreine sind in rot oder orange – das ist eins der wenigen Unterscheidungsmerkmale zum Tempel für den Laien wie mich – das Mysterium wird sich auch nach längerem Studium nicht auflösen.
Auch die gelagerten Sake-Fässer findet man nur in den Schreinen und nicht in den Tempeln:
Der moderne Teil der Stadt bleibt bei dieser Dichte an Heiligtümern und Denkmäler weit hinten zurück – Allein die Spaziergänge am Fluß entlang sind in der Abendsonne wunderbar: